Probleme entstehen an der Wurzel
Im Laufe der Jahre hatte ich das Privileg, mit einer Reihe führender Technologiemanager zu sprechen, um ihre Ansichten zum Thema Reputation zu erfahren. Eine Erkenntnis, die sich in meinen Gesprächen immer wieder herauskristallisiert hat?
Ein Baum kann nicht gesund wachsen, wenn etwas mit den Wurzeln nicht stimmt.
Das leuchtet ein: Wenn wir an die größten Unternehmen der Welt denken - Apple, Meta, Tesla und Microsoft zum Beispiel - dann sind deren Führungskräfte untrennbar mit dem guten oder schlechten Ruf ihres Unternehmens verbunden.
Von Führungskräften wird erwartet, dass sie nicht nur dem traditionellen Shareholder-Modell dienen, sondern auch einer Vielzahl von Interessengruppen wie Mitarbeitenden, Kund:Innen, Partner:Innen, der Gesellschaft und der Umwelt. Das Management der Reputation eines Unternehmens oder einer Marke ist jedoch selten einfach. Auch innerhalb des Technologiesektors gibt es Unterschiede.
Vertrauen als Währung
Die wichtigste Ressource großer Führungspersönlichkeiten ist Vertrauen. Der Ruf, absolut vertrauenswürdig zu sein und die höchsten Standards in Bezug auf Vertraulichkeit und Datenschutz einzuhalten, ist von entscheidender Bedeutung. Man kann also mit Recht behaupten, dass Vertrauen untrennbar mit Reputation verbunden ist. Dieses Vertrauen wirkt sich nicht nur auf den Einkauf aus, sondern durchdringt alle Äste des Unternehmen-Baums, fast wie ein Düngemittel, welches aus der Symbiose zwischen dem Führungsteam und den Mitarbeitenden selbst entsteht.
Ein exzellenter Ruf kann Mitarbeitende begeistern, das Vertrauen der Aktionäre stärken, Spitzenkräfte anlocken und von Anfang an solide Kundenbeziehungen aufbauen. Die Mitarbeitenden kommen gerne zur Arbeit und die Konkurrenz ahmt Ihren Erfolg nach.
Wissen Sie, welche Social-Media-Plattformen besonders hohes Kundenvertrauen genießen?
Laut Deutschland Test stehen Instagram, Stayfriends und Xing ganz oben auf der Liste.
Was ist Ihre Gattung?
Die meisten Qualitätsunternehmen glauben an ihren Ruf, daran besteht kein Zweifel. Aber es geht auch darum, die "Gattung" Ihrer Reputation zu verstehen, die mit Ihrer Geschäftsstrategie zusammenhängt. Es ist möglich, der Grünste, der Voluminöseste oder der Höchste Baum zu sein, aber nicht alles drei zugleich. Manche Unternehmen streben beispielsweise die Größe an und müssen daher eine Lieferkette aufbauen, die diesem Anspruch gerecht wird. Das kann bedeuten, dass die Mitarbeitenden so eingesetzt werden, dass sie eher auf Masse anstatt auf Qualität ausgerichtet sind.
Die Geschäftsstrategie eines Unternehmens bestimmt seinen Ruf, und es ist wichtig, dass die Mitarbeitenden wissen, worauf sie sich einlassen, sonst besteht die Gefahr, dass psychische Spannungen und Stress entstehen. Wenn die Unternehmensstrategie also einen Mammutbaum vorsieht, die Mitarbeitenden aber eine Orchidee erwarten, kann das zu Problemen führen.
Reputation: Bürde des CEO oder sein bester Verbündeter?
Es hat oft den Anschein, als ginge es bei der Reputation darum, Fehler zu machen - aber es ist nicht alles schlecht und düster. Es ist wichtig, Gutes zu tun und eine verantwortungsvolle Führungskraft zu sein, aber es darf auch Spaß machen. Ein schwieriges Projekt ist in Ordnung, aber wenn Sie mit Ihrem Team Spaß haben und mit einem Lächeln aus der Sache herausgehen, wird sich Ihr Ruf als Arbeitgeber erheblich verbessern. Wie jeder etablierte CEO weiß, umfasst der Verantwortungsbereich einer Führungskraft ein riesiges Portfolio an operativen, kommerziellen, personellen und anderen Stakeholder-Themen. Egal, ob es sich um ein kleines Start-up oder ein großes internationales Unternehmen handelt. Auch wenn manches davon negativ erscheinen mag, ist die Rolle der Führungskraft nicht nur eine der vielfältigsten und anspruchsvollsten, sondern auch eine der lohnendsten. Indem sie ein ganzes Unternehmen durch gute und schlechte Zeiten führen, sind sie für den Ruf des Unternehmens verantwortlich, und wenn das keine erfüllende Erfahrung ist, dann wissen wir auch nicht, was es ist!