Hand aufs Herz: So ein kleiner Recap, hat was Nostalgisches und ruft Bilder in den Kopf, die durch tägliches, ganzjähriges Tohuwabohu in unserer Erinnerung (vielleicht) etwas verblasst sind. In diesem Sinne haben wir uns gedacht, euch einige interessante Kategorien rauszupicken und die Top-Favoriten auf dem Siegertreppchen vorzustellen. Also legen wir mal los:
Wie ging gleich nochmal dieser schöne Ohrwurm aus Kinderjahren? … Wer, Wie, Was, Wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt bleibt dumm. Genau! Und deswegen wurde auch im vergangenen Jahr fleißig gegoogelt, recherchiert und nachgehakt. Für folgende Dinge haben sich die meisten brennend interessiert:
Weltweit gibt es derzeit über 3 Mio verschiedene Podcasts. Na sauber, wer soll da denn noch durchsteigen? Niemand. Deswegen beschränken wir das Ganze mal auf Deutschland und zack, da sieht die Sache dann wieder etwas übersichtlicher aus. Und grenzen wir die Suche nochmal ein, und zwar auf die Top 5 der meistgehörten Podcasts, dann sehen (und hören) wir diese:
Apps Overload: wenn wir etwas zu Genüge haben, dann sind das Apps. Ob sie essenziell und nützlich oder eher Speicherplatz-fressend und unnötig sind, sei mal dahingestellt. Hier stehen jedenfalls die beliebtesten des letzten Jahres:
Nicht jeder Schreibstil kommt gut an. Doch diese Redakteur:innen haben im vergangenen Jahr besonders positiven Eindruck hinterlassen.
Der Chefredakteur des Jahres 2022 bei Zeitung ist Sebastian Matthes vom Handelsblatt.
Auch im Rennen waren:
Skandale, Schlagzeilen, Stories – langweilig wird es ganz bestimmt nicht. Gerade im Tech-Bereich hat sich im vergangenen Jahr so einiges getan. (Vielleicht auch öfter mehr schlecht als recht.)
Deutschen wird oftmals vorgehalten, sie würden keinen Spaß verstehen. Völliger Quatsch! Wir lieben Satire und Sarkasmus, deshalb ist auch die heute-show im ZDF eine der Sendungen mit der höchsten Einschaltquote. Außerdem fahren wir auch auf deren Twitter-Channel ab, wo manche Tweets es uns ganz besonders angetan haben. Da sagt nochmal jemand wir hätten keinen Sinn für Humor!
Sie wollen noch weiter zurückblicken? hier finden Sie unser Recap zu 2021.
Der sogenannte ‘Shock Value’ wird in Filmen und Serien dazu genutzt starke Reaktionen bei den Zuschauer:innen zu erzeugen. Nur die Herangehensweisen unterscheiden sich hier je nach Genre. Bei Horrorfilmen funktioniert es über die bekannten Schockmomente oder brutal gestaltete Szenen. In romantischen Komödien vielleicht durch einen herzzerreisende Plot Twists. Bei immer mehr (Streaming-)Serien, wie zum Beispiel ‘House Of The Dragon’ (ich freue mich jede Woche auf die neue Folge!) ist der Shock Value meist die Sprache selbst. Bezeichnend: Eine harte, ungeschminkte Wortwahl und die häufige Verwendung von besonders drastischen Schimpfwörtern.
Bei der Nutzung von Schimpfwörtern scheiden sich seit jeher die Geister, manche nutzen sie wie selbstverständlich in ihrem Wortschatz, andere eben nicht. Aber die übermäßige Verwendung von beispielsweise sexistischen Schimpfworten kann meiner Meinung nach auch ein Drehbuch entwerten. Wenn man derartige Begriffe gelegentlich einstreut, werden die Dialoge vielleicht etwas pikanter, aber wenn man sie regelmäßig nutzt, verlieren sie ihren Schockwert und nerven nur noch.
Warum rede ich darüber? Kommunikationsprofis sind Meister der Worte – wir entscheiden bewußt wie, wann und wo wir welche Begriffe verwenden und was wir damit ausdrücken wollen. Es ist wichtig, große, kraftvolle Worte zu verwenden, damit die Menschen aufhorchen, aber es bedarf einer sorgfältigen Balance, um eine Wirkung zu erzielen.
Es ist wichtig, sich mit Ihrer Botschaft und Ihren Key-Messages zu befassen, denn nur so wählen Sie auch die richtigen Worte, um die Beschreibung Ihres Unternehmens prägnant auf den Punkt zu bringen und eine einheitliche Tonalität und Charakteristik des Unternehmens zu schaffen – letztlich Ihre Corporate Language. Und die kluge Wortwahl ist der Unterschied zwischen dem Einschalten Ihres ‘Publikums’ und dem Abschalten oder, schlimmer noch, der aktiven Abneigung gegen Sie (das will niemand!).
Der Ausgangspunkt für jedes Unternehmen ist die Wettbewerbsanalyse und deren Unternehmenssprache. Stellen Sie sich dann folgende Fragen:
Das Messaging, von dem ich hier spreche, gilt für Ihre Kommunikation – nicht für Werbung. Denken Sie daran, dass Sie keinen Slogan erstellen, sondern Ihr Unternehmen klar und prägnant beschreiben wollen. Am besten ist es, dies zunächst in drei Sätzen zu formulieren – was tut Ihr Unternehmen (und für wen), warum ist es anders und welche Vorteile bringt es Ihren Kund:innen? Ihre Antworten auf diese Fragen sind der Grundpfeiler für Ihre Botschaft. Es lohnt sich also, Zeit darauf zu verwenden und Begriffe sowie Satzstruktur sorgfältig auszuwählen.
Und denken Sie daran:
Diese drei Grundpfeiler bilden Ihr Fundament. Sobald Sie dieses haben, müssen Sie sich Gedanken über Ihre Zielgruppen machen – d. h. wie können Sie die Botschaft für bestehende und neue Kund:innen anpassen? Wie sieht es mit bestehenden und künftigen Mitarbeitenden aus? Achten Sie auch hier darauf, dass Sie alles, was Sie sagen, belegen können.
Sie haben jetzt eine kommunikative Basis, Sie haben Argumente, Sie haben die maßgeschneiderten Versionen, und jetzt müssen Sie sicherstellen, dass das alles so eingesetzt wird, dass es auch eine Wirkung zeigt. Im ersten Schritt müssen Sie die Kommunikation über alle Kanäle hinweg einheitlich gestalten – digital und physisch. Der zweite Schritt besteht darin, die Worte mit ‘Shock Value’ zu definieren und sicherzustellen, dass sie in den richtigen Momenten eingesetzt werden. Wie in Filmen können Worte mit ‘Shock Value’ dazu dienen, die Aufmerksamkeit einer Person zu erregen, oder einen bestimmten Punkt hervorzuheben. Seien Sie einfach schlauer als die Drehbuchautoren von ‘House of the Dragon’, wenn es um die Reaktion Ihres Publikums geht! (Denn wenn Sie eins nicht wollen, dann ist es mit Ihrer Wortwahl nerven 😉
TikTok ist nur ein Mittel zum Zeitvertrieb für die Generation Z? Ganz im Gegenteil. Mit dem richtigen Know-how können Unternehmen die Videosharing-Plattform erfolgreich für Ihr Reputation Shaping nutzen.
Die Kurzvideo-App TikTok ist in aller Munde. Marketingteams feiern die App, weil sie schnell und einfach kreative Clips für eine Marke drehen können und Teil einer großen Community werden. Eine eindrucksvolle Reichweite gibt es extra dazu. Doch wer bucht über das TikTok-Video einen CRM-Workshop? Wer schaut einen lustigen Clip und fragt im Anschluss Halbleitertechnik an? Ist der Hype ums TikTok Marketing heiße Luft? Oder kann es tatsächlich der richtige Ort für Consulting, HR-Softwares oder IT-Dienstleistungen sein?
Kurzgesagt ist TikTok eine Video-Sharing-Plattform. Nutzer:innen haben die Möglichkeit, sich auf der Videoplattform Kurzvideos anzusehen und auch selbst erstellte Kurzvideos hochzuladen. Mittlerweile ist TikTok die sich am schnellsten verbreitende mobile App der Welt. Sie ist nach eigenen Angaben in insgesamt 75 Sprachen verfügbar und erfreut sich weltweit einer wachsenden Zahl von Nutzern:innen. Aber nicht nur die Generation Z ist auf der Trend-Plattform vertreten, immerhin sind mehr als 31% über 25 Jahre alt. TikTok lebt von Inhalten, die viele Konsument:innen ansprechen – wie Inspiration, Wissensaustausch oder Comedy.
KI wird eingesetzt, um nutzergenerierte Inhalte auf einzelne Nutzer zuzuschneiden, die sie dann auf ihrer personalisierten For You Page (FYP) finden. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, auf der FYP zu erscheinen, wird häufig das Hashtag #foryou oder sogar #fyp verwendet. Denn auch Hashtags helfen, auf TikTok Aufmerksamkeit zu erregen.
In der Theorie ist es also so: Mit dem richtigen Format bauen Sie sich einen Expertenstatus auf und werden direkt über die App angefragt – sei es, dass Menschen bei Ihnen arbeiten wollen, oder Ihre Leistungen und Produkte anfragen. Um den Expertenstatus zu erlangen, braucht es insbesondere eine starke Content-Idee, einen guten Texter für die Skripte und einen Content Creator, der das TikTok am Ende produziert.
Haben Sie Unternehmen als Zielgruppe, die ihr Angebot vor allem an junge Menschen richten, sind diese vermutlich schon auf TikTok vertreten? Mit der Plattform haben Sie also die Möglichkeit, genau diese Unternehmen ebenfalls zu erreichen. Vermutlich werden Sie sogar Pluspunkte sammeln, denn es zeigt, dass Sie die Zielgruppe Ihrer Kund:innen verstehen.
Grundsätzlich kann jedes Unternehmen auch auf TikTok für unterschiedliche Zielgruppen Fuß fassen. Wenn man seine Zielgruppe kennt, weiß man bereits, welche Inhalte Aufmerksamkeit erzeugen und wie man die Nutzer:innen an die Marke bindet. Als B2B-Marke können Sie zum Beispiel TikTok nutzen, um ihnen einen Einblick in die Herstellung Ihrer Produkte zu geben. Die Plattform bietet auch die Möglichkeit, Ihre Mitarbeitenden zum Mitreden und Mitmachen zu bewegen. Noch besser ist es, wenn Sie Ihren Fachexpert:innen die Führung übernehmen lassen und ihnen erlauben, eine Frage-Antwort-Runde auf der App zu moderieren.
Potenzielle Neukund:innen oder neue Mitarbeitende können die Marke somit über TikTok kennenlernen. Beziehen Sie die Community mit ein und nutzen Sie die Plattform, um sich als modernes Unternehmen zu präsentieren, das ständig neue Chancen nutzt.
Die Altersgruppe, die bei TikTok hauptsächlich aktiv ist, besetzt in den seltensten Fällen Führungspositionen in einem Unternehmen. Sie steht noch am Anfang ihres beruflichen Lebens. Die Nutzer:innen befinden sich überwiegend in der Ausbildung oder absolvieren ein Studium.
Diese Umstände machen sie für Unternehmen im B2B-Bereich auf zwei Arten interessant: Einerseits können Sie Ihr Unternehmen bei potenziellen Arbeitnehmer:innen und Azubis bekannt machen – schließlich sind sie die Unternehmer von morgen – andererseits beeinflusst man mit den Beiträgen automatisch das Kaufverhalten der Zielgruppe.
Eine Bank mit Humor? – Auszubildende und Praktikant:innen zeigen wie.
TikTok ist zwar vor allem bei der jüngeren Generationen beliebt, doch auch die für den B2B-Bereich relevante Altersgruppe ist vertreten. In den 25 % der 25-34-jährigen sowie den 6 % der 35-44-jähren globalen TikTok-Konsument:innen stecken mit Sicherheit auch Entscheider:innen, die Sie gern von Ihren Produkten oder Dienstleistungen überzeugen wollen. Jedoch stellt sich weiterhin die Frage, wie sich die B2B-Branche in dieser Spaß-App etablieren kann.
Während Networking als eine Kerntaktik im B2B-Marketing zwar wahrscheinlich eher auf anderen Plattformen, wie LinkedIn, stattfindet heißt das nicht, dass TikTok nicht zum effektiven Netzwerken genutzt werden kann.
Lokal- oder Branchenspezifische Hashtags können verwendet werden, um mit anderen Fachleuten und potenziellen Kund:innen in Kontakt zu treten.
TikTok ist im B2B-Bereich noch weitgehend unbekannt. Ist Ihr Unternehmen auf TikTok vertreten, gibt es noch wenig Konkurrenz und damit einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil.
Hier noch ein paar weitere Tipps, wie auch Sie auf der Plattform erfolgreich werden:
Und noch ein kleiner Hinweis zum Schluss: Es braucht jemanden im Unternehmen, der die Plattform und die Zielgruppe versteht, sonst wird es schnell peinlich. TikTok hat einen ganz eigenen Humor, den viele außerhalb der Plattform nicht verstehen. Das führt auch dazu, dass trendbasierte Videos schnell lächerlich werden, wenn man zu lange braucht, um diese zu posten oder wenn der Trend falsch verstanden wird. Auch lange interne Approval Prozesse sind hier schwierig. Vertrauen Sie ihren Social Media Teams und erlauben Sie ihnen sich auszuprobieren – ein Following entsteht nicht über Nacht.
TikTok kann Teil einer 360 Grad Unternehmenskommunikation sein und somit Teil des Reputations Managements. Wir unterstützen Sie gern mit Trainings und Guidelines für Social Media Teams – oder bei Ihrer Stratgeischen Planung.
Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie betreten Ihren Arbeitsplatz und gehen in einen Meetingraum, um dort Ihre Kolleg:innen zu begrüßen – und das alles virtuell in einer 3D-Welt. Es fühlt sich an, als wären Sie tatsächlich zusammen, doch eigentlich sitzen sind Sie zu Hause und tragen ein VR-Headset, während Ihre Kolleg:innen vielleicht am anderen Ende der Welt dasselbe tun. Von diesem Szenario sind wir vielleicht gar nicht so weit entfernt.
Die zunehmende Verbreitung von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) verändert sowohl die Arbeit als auch die Freizeit. In nur wenigen Monaten entwickelten sich AR und VR zu einem festen Bestandteil der Welt der Kommunikation. Als Facebook im Oktober letzten Jahres ein großes Rebranding durchführte und sich als „Meta“ vorstellte – und damit seine Reichweite über die sozialen Medien hinaus auf den Bereich der virtuellen Realität ausdehnte – nahm die Welt davon Notiz. Und wenn Big Tech einen Trend setzt, folgen die Menschen ihm. Virtual Reality wird sogar als die Weiterbildung der Zukunft angepriesen.
Für moderne Arbeitnehmer:innen ist es nichts Neues, aus der Ferne miteinander zu kommunizieren. Aber die wohl größte Auswirkung dieser Technologien ist, dass auf eine ganz neue Art zusammengearbeitet werden kann. Menschen, die sich vermutlich niemals zu Gesicht bekommen hätten, haben dadurch die Chance auf einen authentischen und realen Austausch. Egal ob es um das Teilen der eigenen Kreativität, oder um die Kommunikation an sich geht: Menschen auf der ganzen Welt können dies nun virtuell verwirklichen.
Hier sind meine drei besten Ansätze, mit denen VR Ihre Kommunikationsbemühungen verbessern kann:
Der Raum, in dem Sie sich befinden, spielt eine wichtige Rolle für Ihre Kreativität. Und für diejenigen von uns, die in der Kommunikationsbranche tätig sind, ist Kreativität die treibende Kraft. Wenn Sie sich in Ihrer Umgebung nicht inspiriert und wohl fühlen, werden Sie nicht Ihre beste Leistung erbringen können. Virtuelle Räume können in dieser Hinsicht viel effektiver sein als physische Räume – sie simulieren die Realität nur und ermöglichen es uns daher, in einer Welt zu arbeiten, in der der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind.
VR-Meetings sind ebenfalls ein leistungsstarkes Instrument. Im Gegensatz zu Zoom-Anrufen können Sie bei VR-Besprechungen die physische Anwesenheit der Kolleg:innen sehen, was einer persönlichen Besprechung sehr viel näherkommt. Das Verständnis der Körpersprache und der Dynamik im Raum ist ein wertvolles Instrument, um die Gefühle Ihrer Kolleg:innen einschätzen zu können und entsprechende Entscheidungen zu treffen. Außerdem können wir aus der traditionellen Büroumgebung ausbrechen – wer würde nicht gerne am Strand oder an einem inspirierenden historischen Denkmal Besprechungen leiten oder Artikel verfassen, sobald das eines Tages möglich wäre?
Als Kommunikationsexpert:in ist es entscheidend, unser Publikum dort abzuholen, wo es gerade ist. Emotionale Verbindungen sind wichtig, vor allem für Marken, die ihre Interaktionen mit potenziellen Kund:innen durchgehend authentisch gestalten wollen. Genau genommen ist dies das Herzstück unseres Geschäfts. Die Menschen müssen das Gefühl haben, gesehen und gehört zu werden, um sich angesprochen zu fühlen – und VR hat das enorme Potenzial uns dabei zu helfen. Denn der Einsatz dieser Technologie macht menschliche Verbindungen unabhängig vom Standort möglich. Authentizität ist auch bei der Kommunikation mit Kund:innen und Klient:innen wichtig – es ist entscheidend, dass wir die Bedeutung einer virtuellen Umarmung in einer Zeit, in der sich viele distanziert haben, nicht unterschätzen.
Wie die virtuelle Realität unser tägliches Leben beeinflussen könnte, ist aus gutem Grund ein heißes Thema und wird als die Zukunft der Arbeitswelt bezeichnet. Im Moment scheint die Technologie fast zu schön, um wahr zu sein – denn sie hat die Macht, eine neue Ebene der nahtlosen Zusammenarbeit zu schaffen, die vor ein paar Jahren noch undenkbar war. Brainstorming-Sitzungen sind beispielsweise persönlich viel effektiver, aber wenn der physische Standort hier keine Rolle mehr spielt, sind die Möglichkeiten grenzenlos.
VR hat das Zeug dazu, unseren Arbeitsalltag einfacher, produktiver und authentischer zu gestalten – und das ist entscheidend für den Erfolg von Unternehmen. Und obwohl sich diese Technologie noch in der Entwicklung befindet, könnte sie schon in wenigen Jahren alles verändern, was wir über menschliche Interaktion und Zusammenarbeit wissen.
2020 hielten nur 19 Prozent der Teilnehmer:innen einer deutschlandweiten Umfrage des Statista Global Consumer Surveys Cancel Culture für ein Problem. Recht wenig, wenn man bedenkt, dass Medien heute fast täglich über neue Fälle berichten und kaum ein Tag vergeht an dem kein Name in den Social Media Trends zu finden ist. An einem Tag ist es die Gewürzmarke Ankerkraut, da sie sich mit Nestlé zusammenschließt, am nächsten Tag eine Umweltaktivistin mit Dreadlocks. Darin liegt auch die Schwierigkeit der Cancel Culture. Es kann jeden treffen, egal ob Marke, Unternehmen, Partei oder Einzelpersonen.
Wer selbst auf Social Media unterwegs ist (und gerne bei den Trends up to date ist), stellt schnell fest, dass diese öffentlichkeitswirksame Ächtung gar nicht so unvorhersehbar ist. Die Gründe der Kritik sind häufig sogar nachvollziehbar:
Sind die Ursache für die Mehrheit dieser Vorfälle.
Das Problem der Cancel Culture besteht also oft nicht darin, dass sie kritisiert, sondern wie sie kritisiert. Denn mit Kritik hat das in vielen Fällen wenig zu tun. Das Problem dabei steckt bereits im Namen. Sie „cancelt“, also das Beenden oder Absagen von etwas. Das Canceln passiert in zwei Schritten:
Diese Bewegung im Netz kann zum Boykott führen, also der Weigerung, das „Opfer“ der Cancel Culture weiter zu unterstützen oder die Zukunft gar zu erschweren. Ankerkraut hat nach ihrer Kooperation mit Nestle beispielsweise nicht nur viele Fans der Marke, sondern auch fast alle Kooperationen mit Influencer:innen und die damit verbundene Reichweite verloren. Wer hier einmal einen Einblick braucht, kann gerne die Kommentare zu der Ankündigung auf Twitter lesen:
Nestlé ist neuer Mehrheitseigentümer von Ankerkraut! Wir bleiben eigenständig: als Unternehmen und Marke. Die Gründer Anne und Stefan, sowie die Geschäftsleitung, bleiben als relevant beteiligte Gesellschafter an Bord und am operativen Geschäft wird sich nichts ändern.
— Ankerkraut GmbH (@ankerkraut) April 13, 2022
Wenn Konsument:innen oder Kund:innen aufhören die Produkte zu kaufen, Dienstleistungen wahrzunehmen, Bücher, Filme oder Musik zu konsumieren, Texte zu lesen und Veranstaltungen zu besuchen, kann natürlich nachhaltig das Geschäft darunter leiden, vor allem, wenn der geschäftliche Erfolg auf Social Media Reichweite beruht. Sie werden von einer gesellschaftlichen Gruppe gecancelt, was einerseits einer öffentlichen Ächtung gleichkommt, aber andererseits weiteren wirtschaftlichen Erfolg nicht zwangsläufig ausschließt. Klar ist, dass so ein Vorfall, egal in welchem Ausmaß, der Reputation langfristig schaden kann.
Zudem entwickelt sich die Cancel Culture immer mehr zum Trend. Es werden verstärkt Fehltritte gesucht, um einen künstlichen Shitstorm zu generieren. Jahre alte Tweets werden recherchiert und veröffentlich oder auch einfach Behauptungen aufgestellt, um den nächsten Skandal zu schaffen.
Die Zeit der großen Imagekampagnen und Werbeversprechen ist vorbei. Nur zu predigen, ohne zu handeln, wird bei einem wachsenden kritischen Bewusstsein der immer jünger werdenden Kund:innen zunehmend schwieriger. Marketingversprechen müssen auf allen Unternehmensebenen erfüllt werden, sonst geht schnell die Glaubwürdigkeit verloren. Unternehmen können beispielsweise nicht für Diversität einstehen, während im Hintergrund weiterhin weder gleichberechtigte Strukturen bestehen noch faire Löhne gezahlt werden.
In Zeiten von Cancel Culture verlangen kritische Kunden von Unternehmen mehr, als nur noch unternehmerisch zu handeln. Der Mehrwert eines Unternehmens bemisst sich am Mehrwert, den es für uns alle kreiert, nicht wie früher nur für Kund:innen oder das Unternehmen selbst.
Auf was Sie bei der Kommunikationsplanung achten müssen, können Sie hier auf unserem Blog nachlesen.
Professionelle Kommunikation hat im Zuge der Pandemie stark an Bedeutung hinzugewonnen – das belegen Studien. Höchste Zeit also einen Blick auf die wichtigsten Trends und Entwicklungen in der Kommunikationsbranche zu werfen, let’s go!
Das Thema Gendern ist in der profesionnellen Kommunikation allgegenwärtig. Dennoch verfügen gerade einmal 20 Prozent der Unternehmen über verbindliche Regelungen in Bezug auf inklusives Schreiben. Diversität und Inklusion sind weitaus mehr als nur ein „nice to have“. Sie haben einen entscheidenden Einfluss auf die Kultur und den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Wie lange es noch dauern wird, bis sich große Reden von Gerechtigkeit und Inklusion auch in unserem Schreiben stärker niederschlagen, bleibt abzuwarten. In jedem Fall wird Gendern immer wichtiger und professionelle Kommunikator*innen sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen. Initiativen wie das Projekt “andererseits” leisten hier bereits einen sehr wertvollen Beitrag.
Der Erfolg von TikTok ist kaum zu fassen. Um ihn doch etwas greifbarer zu machen, hilft ein Blick auf folgende Zahlen: TikTok war 2021 nicht nur die meist heruntergeladene App, sondern stieß bei Seitenaufrufen zusätzlich den Tech-Riesen Google vom Thron. Wer nach wie vor glaubt, dass TikTok kein relevanter Kanal für die professionelle Kommunikation ist, verpasst einen wichtigen Trend. Tagesschau und Co machen es vor: “PoliTikTok” – TikTok als Medium für politische Meinungsbilung.
Was hat das nun mit Jürgen Habermas zu tun? Der Philosoph und Soziologe hat seine bahnbrechende Studie zum „Strukturwandel der Öffentlichkeit” von 1962 an die Mediengesellschaft 2.0 angepasst. Laut Habermas leben wir dank sozialer Medien in einer „redaktionellen Gesellschaft“, in der jede/r Einzelne die Möglichkeit hat, den öffentlichen Diskurs aktiv mitzubestimmen. Um in dieser Flut an neuen „Redakteur*innen“ auf Plattformen wie TikTok nicht unterzugehen, gilt es für professionelle Kommunikator*innen also mehr denn je zu zeigen, dass sie ihre Zielgruppen genau kennen und mit relevanten, qualitativ hochwertigen Inhalten versorgen.
Auf Social Media erfolgreiche Unternehmen machen es vor: Kaum ein Post ohne die Einbindung von bewegten Bildern. Der Erfolg dieses leicht konsumierbaren Contents lässt sich leicht mit einem Blick auf unser Gehirn erklären. Das menschliche Gehirn ist grundsätzlich faul. Da es trotz seiner geringen Größe (2 Prozent der Gesamtmasse des menschlichen Körpers) für ein Fünftel des Energieverbrauchs verantwortlich ist, versucht es möglichst effizient vorzugehen. Kurze Videos verbrauchen wenig Kapazitäten und werden damit vom Gehirn bevorzugt konsumiert. Diese Muster des Gehirns muss professionelle Kommunikation bedienen, um erfolgreich zu sein. Ein Ausflug in die Neurowissenschaften lohnt sich also definitiv, um seine Kommunikation zu optimieren. Hier finden Sie einen ersten Einstieg in das Thema: Neurowissenschaften und Public Relations (PR) | Prof. Dr. Dieter Georg Adlmaier-Herbst
In der Kommunikationsbranche geht es sehr viel um Personen und Formate, doch steht am Anfang jeder Art der Kommunikation nach wie vor eines: Die Botschaft. Um sich auf einem hochkompetitiven Markt zu positionieren, braucht es in aller erster Linie klar definierte Themen und entsprechende Expertise. Das gilt insbesondere auf den schnelllebigen Social-Media-Plattformen, wo man sich als Thought Leader von anderen Millionen von Micro-Influencern abheben muss. Wenn der Content relevant ist, nehmen sich gerade Entscheider*innen auch die erforderliche Zeit. Laut einer Studie investieren 54 Prozent der Entscheider*innen wöchentlich mehr als eine Stunde, um sich mit Thought-Leadership-Beiträge auseinanderzusetzen. Generell gilt: Aufmerksamkeit folgt Mehrwert. Das Ziel der Themenführerschaft sollte also in jeder kommunikativen Strategie eine zentrale Rolle einnehmen.
Im Zuge der Digitalisierung und Globalisierung gleichen sich die Produkte und Dienstleistungen verschiedener Unternehmen zunehmend. Dementsprechend werden die übergeordneten Ziele und Werte eines Unternehmens immer wichtiger. Laut einer aktuellen Studie würden 57 Prozent der Befragten mehr für Produkte eines Unternehmens zahlen, das ihre Werte teilt. Für die Kommunikationsbranche folgt daraus, dass die jeweiligen Teilöffentlichkeiten mehr über das Unternehmen und dessen Geschichte(n) erfahren möchten. Also weniger ellenlange Produktbeschreibungen und mehr aussagekräftige Stories über den Purpose eines Unternehmens.
Wie Sie sehen, tut sich in der Kommunikationsbranche einiges. Sicherlich könnte man diese Liste noch um ein Vielfaches erweitern, doch haben wir ja gelernt, dass unsere Gehirne echte Energiesparer sind. Schlank denken kann man sich außerdem auch nicht, insofern war’s das an dieser Stelle.
Zahlen, Fakten und Analysen sind wichtige Bestandteile einer guten Content-Strategie. Der Blick nach hinten hilft deshalb häufig auch für die Planung nach vorne. Und für alle, die aus dem Rückblick für die Zukunft lernen wollen (oder nur Spaß an Jahreszusammenfassungen haben), hier ein (vorerst) letzter Blick zurück in das Jahr 2021 auf ein paar interessante, überraschende und ungewöhnliche Rankings*. Anschnallen, es geht los.
*vornehmlich aus Deutschland
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Das Top-Thema Cyber Security wird uns auch in Zukunft weiterhin begleiten. Wehe dem, der ein schwaches Passwort zur Sicherung seines Twitter-, E-Mail- oder gar Bank-Accounts verwendet. Derartige ‚Einladungen‘ knackt der Profi innerhalb von Sekunden.
Die häufigsten Passwort-Sünden des Jahres 2021
Platz 1: 123456
Platz 2: 123456789
Platz 3: 12345678
Ohne Worte! Nicht ganz. Das schlechte Passwort, das am vierthäufigsten verwendet wurde, lautet „Passwort“. Wortwörtlich.
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Unglaublich, aber wahr: 2021 hat TikTok Google vom Thron gestoßen. Zumindest in Sachen Seitenaufrufe. Cloudfare listet jährlich die beliebtesten Domains. 2020 noch auf Platz 7, ist TikTok 2021 der unbestrittene Platz 1. Sicherlich auch ein Pandemie-Profiteur, denn in tristen Zeiten verlangt es den Menschen nach lustigen, nachdenklichen, herzergreifenden und – letztlich – unterhaltsamen Videos, inklusive Soundtrack.
Die Top-Webseiten 2021
1. TikTok.com
2. Google.com
3. Facebook.com
4. Microsoft.com
5. Apple.com
6. Amazon.com
7. Netflix.com
8. YouTube.com
9. Twitter.com
10. WhatsApp.com
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Hashtags sind das Schmieröl der Kommunikation auf sozialen Netzwerken wie Twitter, Instagram, TikTok, LinkedIn & Co. Jede Plattform hat seine eigenen Regeln, aber eins gilt für alle: #Hastags steigern Auffindbar- und Sichtbarkeit und damit auch das so wichtige Engagement der Community.
Die Top 10 der Hashtags auf Twitter
1 #corona
2 #bitcoin
3 #laschet
4 #impfung
5 #cdu
6 #btw21
7 #nft
8 #twitch
9 #berlin
10 #merkel
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Oder auch Neudeutsch: retweeten. Wer die meisten Retweets verzeichnen konnte? Drei politische Forderungen machen im Superwahl-, Corona- und Fußballjahr 2021 das Rennen.
Am häufigsten geteilte Tweets 2021
1. YouTuber und Polit-Influencer Rezo
2. Brief an die Bundesregierung vom Twitter-Nutzer René Engel
3. Kevin Albrecht mit seinem Aufruf Farben der Regenbogenflagge zum EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn zu tragen
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Was wird wo genau jetzt gesucht? Trend-Suchen sind die „hot topics“ des Augenblicks: Abrufbar in Echtzeit und nach Regionen filterbar. Bei sinnvoller Nutzung können sie wertvolle Informationen für Marketing und Suchmaschinenoptimierung liefern. So kann man beispielsweise die „content freshness“ der eigenen Inhalte überprüfen und alte Inhalte gegebenenfalls aktualisieren. Auch ein Rädchen im großen SEO-Getriebe.
Meistgesuchten Begriffe bei Google
1. EM 2021
2. Bundestagswahl 2021
3. Corona
4. Bundesliga
5. Olympia
Häufigste Schlagzeilen Suchbegriffe 2021
1. Bundestagswahl 2021
2. Corona
3. Zapfenstreich Merkel
4. Afghanistan
5. Israel
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Besonders beliebte und häufige Longtail-Suchen sind Fragen. Die Suchenden wollen wissen, wie etwas funktioniert oder warum etwas so ist, wie es ist. Antworten finden Sie dann meist, häufig, manchmal auf Google.
Warum-Fragen
1. Warum geht Whatsapp nicht?
2. Warum trägt Rüdiger eine Maske?
3. Warum ist Dieter Bohlen nicht mehr bei DSDS?
4. Warum geht Roblox nicht?
5. Warum ist der Himmel gelb?
Was-Fragen
1. Was kostet ein PCR-Test?
2. Was ist das Kuba-Syndrom?
3. Was ist mit Whatsapp los?
4. Was ist 2G plus?
5. Was bedeutet rawr?
Wie-Fragen
1. Wie lange ist ein Schnelltest gültig?
2. Wie alt ist die Queen?
3. Wie lange dauert ein PCR-Test?
4. Wie alt ist Thomas Gottschalk?
5. Wie alt ist Helene Fischer?
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Im Metaverse hat sich 2021 einiges getan. Hier aber mal die Highlight-Themen der Social-Media-Plattformen nach Unternehmensaussage.
Top Themen auf Facebook und Instagram (in no particular order / in keiner bestimmten Reihenfolge)
• Bundestagswahl
• Fußball (EM und DFB Pokal)
• Corona und impfen
• Umweltschutz
• Der Berliner Flughafen
• LGBTIQ+.
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Ob im Blog-Post, Social-Media-Kommentar oder Group-Chat: GIFs (gifs oder jifs?) sind das Next-Level-Emoji der lockeren Kommunikation. Auch wenn unter 30-jährige dem Trend wohl bereits abschwören. Die Plattform Giphy listet die Top-Favoriten aus 2021.
1. Langeweile bei The Office
2. Der müde Kater Tom
3. Schock beim British Bake off
4. Trauriger Pikachu
5. Zwinkerer von Agnes Harkness (ein Disney+-Serien Charakter)
6. „Happy Birthday“ von Peppa Pig
7. The Weekend beim Superbowl
8. Daphne Bridgerton
9. Tanzendes Küken
10. Happy Baby Yoda
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Was denken Sie? Sind diese Listen spannend, interessant, nützlich oder schlicht amüsant?Welche Top-Listen fehlen? Welche würden Sie sich wünschen? Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und Kommentare.
Das Jahr 2021 begann wie das vorige Jahr endete: Politische Verrücktheiten in den Vereinigten Staaten und zwei Krisen, die nur auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben; die Klimakrise und die Corona-Pandemie. Doch dass dieses Jahr anders werden wird, merke ich schon daran, dass ich nicht mehr fast jeden Tag in den Nachrichten lese, welche bisher unvorstellbare Aussage oder Tat der politisch mächtigste Mensch der Welt wieder getroffen oder vollzogen hat. Mit Biden scheint erneut eine sachliche, informative und respektvolle Kommunikation ins Weiße Haus zurückzukehren. Auch in Deutschland ist die alternative Krawallpartei aktuell gefühlt weniger skandalträchtig, leider kann man das nicht über manche Politiker in der Regierung sagen.
Was für mich aber auf jeden Fall aus dem außergewöhnlichen Jahr 2020 hängen bleiben wird, sind die vielen Veränderungen unseres Alltags. Die SARS-CoV-2-Pandemie hat unser soziales Miteinander auf den Kopf gestellt sowie uns Arbeits- und Handlungsweisen hinterfragen oder schlichtweg nach Alternativen suchen lassen – sowohl im privaten wie im beruflichen Bereich. Diese tiefgreifenden Änderungen haben das Thema Kommunikation wie selten zuvor in den Mittelpunkt gestellt und erheblichen Einfluss auf die Kommunikationsbranche mit sich gebracht. Dieser Einfluss prägt für mich auch die Kommunikationstrends in diesem Jahr, sei es im Journalismus, in der Unternehmenskommunikation oder bei den Kommunikationstechnologien.
Das Pandemiejahr 2020 hatte einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitsweise vieler Journalisten. Vor allem tagesaktuelle Nachrichten, die oft von Vorortberichterstattung und Vorortgesprächen die notwendige Tiefe erhalten, erfordern mehr Aufwand. Ansprechpartner können meist nicht vor Ort, sondern nur telefonisch oder per E-Mail angesprochen werden und Eindrücke vom Ort des Geschehens werden häufiger nicht mehr selbst erlebt, sondern nur auf Basis von Informationen Dritter nacherzählt. Dadurch wird es für Unternehmen, Regierungen und andere Institutionen einfacher, sich nicht zu äußern oder ungeprüfte bzw. falsche Informationen zu verbreiten. Auch, weil Journalisten immer weniger Zeit haben, sauber zu recherchieren oder kritisch zu hinterfragen.
Hinzu kommt, dass sich der Trend zu Gewalt und Hass gegen Medienschaffende in der Pandemie noch weiter verstärkt hat. Immer häufiger werden die Journalisten, die noch vor Ort arbeiten, angefeindet oder sogar angegriffen. Eine zusätzliche Hürde für eine ausgeglichene Berichterstattung.
Auch im Fachjournalismus hat die Pandemie Spuren hinterlassen. Neben den veränderten Arbeitsweisen im Homeoffice wurden die Fachmedien besonders von den reduzierten Werbeschaltungen getroffen. Dies führt bei uns immer häufiger dazu, dass Redakteure und Redakteurinnen eine Berichterstattung ablehnen, weil Kunden, die Werbung schalten, vorgehen. Aus meiner Sicht eine Gefahr für die redaktionelle Unabhängigkeit.
Der Wandel im Journalismus ist kein neuer Trend, aber die Corona-Pandemie hat viele der Entwicklungen beschleunigt. 2021 wird die Trennlinie zwischen journalistisch sauber arbeitenden Medien und denen, die weniger faktenorientiert berichten, noch deutlicher hervortreten. Ich hoffe , dass erstere mehr Zusprache von den Endkunden erhalten, damit die Journalismusqualität in Deutschland erhalten bleibt.
Im letzten Jahr haben Unternehmen vieles ausprobiert und getestet. Jetzt gilt es, die richtigen Schlüsse aus den Tests zu ziehen und weiter flexibel zu bleiben. Denn eines ist erst Mal sicher: Corona wird uns auch 2021 noch intensiv beschäftigen und die Kommunikation erheblich beeinflussen. Empathie, Purpose und Glaubwürdigkeit waren schon vor der Pandemie ein Trend in der Unternehmenskommunikation, aber der Fokus auf diese Aspekte eines Unternehmens wurde durch die Krise noch einmal verstärkt. Körperliche und geistige Gesundheit, der Klimawandel sowie die Black-Lives-Matter-Bewegung standen neben dem Virus im Vordergrund. Die einflussreiche globale Bewegung brachte das Thema Rassismus nicht nur in die vorderste Reihe der Köpfe aller, sondern veranlasste auch eine Reihe von Unternehmen zum Handeln und eine effektive Kommunikation war dabei elementar.
Mit Blick auf das Jahr 2021 ist es wahrscheinlich, dass gesellschaftliche Themen weiter relevant bleiben und eine Veränderung im Verhalten von Unternehmen und Verbrauchern erfordern. Falsch oder gar nicht zu reagieren, kann sich negativ auf die Reputation von Einzelpersonen und/oder Unternehmen auswirken. Daher wird es im neuen Jahr besonders wichtig sein, auf die Kommunikation bei gesellschaftlich relevanten Themen vorbereitet zu sein und PR- und Markenbotschaften sensibel, sorgfältig und wahrheitsgetreu zu formulieren.
Gleichzeitig gilt es Kommunikation endlich ganzheitlich zu betrachten, um Zielgruppen dort zu erreichen, wo sie sich aufhalten und, aus meiner Sicht viel wichtiger, endlich mit der bewussten Trennung von Kommunikations- und Marketingdisziplinen aufzuhören, um Kommunikation „aus einem Guss“ zu machen. Die durch das Homeoffice erworbenen kommunikativen Fähigkeiten und neuen Tools können dabei helfen, alle Stakeholder an einen Tisch zu holen und alles der Customer Experience unterzuordnen, um das volle Kommunikationspotenzial auszuschöpfen. Von Pressearbeit über Werbung, von sozialen Kanälen bis zu Foren, Messenger-Diensten, Chats und Newslettern, alles hat seinen Platz und seine Relevanz in der Kommunikation.
Das Internet, soziale Medien, Video und Audio haben die Kommunikation in den letzten 20 Jahren erheblich diversifiziert und beschleunigt. Ich kann kaum glauben, dass ich zu Beginn meiner PR-Karriere noch Pressemitteilungen via Fax oder Briefpost (auch damals schon anachronistisch) verschickt habe. Das ist heute undenkbar oder maximal Teil einer kreativen Kampagne. Inzwischen wissen viele Unternehmen, wie sie die unterschiedlichen Plattformen und Technologien nutzen können und es wird viel getestet und ausprobiert. Gleichzeitig bringt die Vielzahl unterschiedlicher Medien auch neue Herausforderungen wie erhöhte Content-Produktion mit plattformgerechten Varianten und die erhöhte Zahl an zu beobachtenden Medien, damit keine Kommunikationschance verpasst wird. Zudem erfordern die aktuellen und wohl noch länger anhaltenden Kontaktbeschränkungen kreative Antworten für zukünftige Veranstaltungen. 2021 werden sich daher viele Unternehmen neue digitale Tools zulegen, um auch weiterhin kommunikativ am Ball bleiben zu können.
Dabei müssen Plattformen im Vordergrund stehen, mit denen sich Inhalte für PR, Marketing und Sales integriert planen, umsetzen und ausspielen lassen, um disziplinübergreifend, ergebnisorientiert und auf Augenhöhe mit Stakeholdern in und außerhalb des Unternehmens arbeiten und kommunizieren zu können. Denn was den Kollegen aus PR und Kommunikation häufig noch fehlt, sind handfeste Indikatoren, wie zum Beispiel Leads, die den deutlichen Mehrwert für die Geschäftsführung und den Vertrieb über Reichweite und Aufmerksamkeit hinaus deutlich macht. PR-Inhalte sind prädestiniert dafür, Aufmerksamkeit zu schaffen und potenzielle Kunden davon zu überzeugen, persönliche Daten zu hinterlassen.
Darüber hinaus kommen Kommunikationsabteilungen nicht mehr an einer digitalen Lösung vorbei, die sie dabei unterstützt neue Trends rechtzeitig zu erkennen und schneller auf Themen reagieren zu können. Der Geschwindigkeit, mit der täglich Nachrichten und Social Posts veröffentlicht und abgesetzt werden, können nur noch Automatisierungstools mit einem lernenden Algorithmus Herr werden. Dafür kann sich die Abteilung dann komplett auf Media, Influencer und Social Relations konzentrieren.
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