Corona, Corona, Corona: Wenn ich dieses Wort so vor mich hinsage, dann möchte ich es fast singen. Auch wenn mir und vielen anderen in diesem Zusammenhang nicht unbedingt nach singen zumute ist. Dennoch haben viele Kreative wohl auch dieses Gefühl gehabt. Auf Youtube findet man zumindest eine Vielzahl an neuen Songs und alten Hits mit neuen Texten, die das Virus thematisieren. Und vielleicht ist Humor eine Möglichkeit, den gesellschaftlichen Shutdown erträglicher zu machen. Besser in jedem Fall, als den vielen Fake News um Covid-19 Glauben zu schenken.
Dass man nicht alles glauben sollte, was vor allem in den sozialen Medien geteilt wird, scheinen viele Deutsche verstanden zu haben. So erhalten die traditionellen Medien einen enormen Publikums-Boost durch Corona. Allerdings ist für mich fraglich, warum auch die Online-Seite der Bild einen Boost bekommt. Denn gerade in Krisenzeiten ist empathische, authentische und faktenbasierte Kommunikation der wichtigste Faktor. Für mich ein Widerspruch.
Kommunikation ist in der Krise wichtiger denn je
Obiges gilt auch für Unternehmen. Und das nicht nur, weil die Deutschen ihrem Arbeitgeber neben den traditionellen Medien und der deutschen Regierung noch das meiste Vertrauen entgegenbringen. In Krisenzeiten erhöht sich die Relevanz interner Kommunikation noch einmal erheblich. Es gilt Vertrauen zu stärken, ohne zu beschönigen, Maßnahmen zu erklären, ohne zu verängstigen. Zudem ist gerade in Zeiten von Homeoffice der Austausch unter Kollegen enorm wichtig. Das Stichwort „Overcommunication“ dürfte nicht nur bei uns immer wieder fallen. Ideen, wie ein gemeinsamer Morgen- oder Pausenkaffee, eine andauernde Video- oder Audioschalte und anderes, lassen die Kollegen nicht ganz so weit weg wirken.
Kein Wunder daher, dass digitale Kommunikationsplattformen wie Zoom und Teams aktuell erheblich profitieren. Doch gerade Zoom wird von Datenschützern kritisch beäugt, da es personenbezogene Daten nicht nur beim Nutzer, sondern auch bei Dritten sammelt.
Auch die externe Kommunikation in diesen Zeiten will gelernt sein. Unternehmen sind jetzt gefragt, Stellung zu beziehen und Haltung zu zeigen, die sie sonst nur versprechen. Damit ergibt sich langfristig eine Chance. Denn Kunden werden sich daran erinnern, wie eine Marke in schweren Zeiten aufgetreten ist und sich ihr nach positiver Erfahrung in Zukunft vielleicht eher zuwenden. Es besteht die Chance, aus der Krise mit einer gestärkten Reputation hervorzugehen. Logoanpassungen haben dabei allerdings keinen Effekt, Hilfestellung dafür umso mehr.
Die Krise als Chance
Überhaupt – Chancen, Hoffnung und positive Trends: Gibt es das in so einer Zeit? Ja, ganz klar.
Was Jahrzehnte lang Berater versucht haben, passiert plötzlich; die Digitalisierung nimmt Fahrt auf. Auch Arbeitskonzepte wie das Homeoffice sind in manchen Unternehmen plötzlich möglich. Und die Beschränkungen führen dazu, dass neue Lösungen entstehen und die Suche danach sogar aktiv von der Bundesregierung gefördert wird. Wie das in der Event-Branche aussehen kann, schreibt zum Beispiel Stephan Grabmeier.
Nach den Hamsterkäufen kommt die Solidarität
Dominierten anfangs noch die Hamsterkäufe, rückt jetzt immer stärker das Prinzip der Solidarität in den Vordergrund. (Wer übrigens verstehen will, warum gerade Klopapier zum Hamsterfavoriten wurde, der kann sich unter anderem beim Stern informieren.) Menschen bieten anderen Menschen Hilfe an und es finden sich Gruppen zusammen, die nicht nur, aber auch in der Krise nach Lösungswegen suchen. So zum Beispiel die von Johannes Ceh initiierte Bewegung „Our Job to be Done“. Aus einer beliebten Podcast-Reihe ist inzwischen viel mehr geworden. Ein Raum, in dem sich Personen unterschiedlicher Couleur, aber mit ähnlicher Haltung, austauschen und Lösungen erarbeiten, vorstellen und diskutieren. Ein erstes Ergebnis der Arbeit kann auf der offiziellen Webseite eingesehen werden.
Zum Schluss bleibt mir nur noch, Ihnen alles Gute zu wünschen.
Bleiben Sie gesund, bleiben Sie zu Hause und nehmen Sie die Herausforderungen, eine nach der anderen, an.